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Kritisch Pfadfinden – eine überbündische Bildungsreihe

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Stamm Eiche, Westerstede
LV Niedersachsen

Im November startet eine zweite digitale, überbündische Bildungsreihe für Pfadfinder*innen. Die Anmeldung startet jetzt!

Wie würdest du damit umgehen, wenn sich in deiner Gruppe ein Kind als trans outet? Sind wir als Pfadis eigentlich wirklich ein offener Verein für Menschen mit Behinderung?

Manchmal sprechen wir im Pfadikontext über politische Themen, als wären das Dinge, die nur außerhalb unserer Arbeit stattfinden, die wir einfach so vom Lagerfeuer aussperren können. Aber machen wir uns damit nicht eigentlich etwas vor? Die Lieder, die wir singen, die Gruppenstunden, die wir planen, die Kurse, die wir anbieten – damit schließen wir Menschen ein- oder aus, gestehen ihnen Privilegien zu oder sie benachteiligen sie. Die gute Nachricht ist: Wir haben die Macht, unsere Arbeit so zu gestalten, wie wir sie haben wollen!

Deswegen haben wir als überbündisches Team eine Workshopreihe zusammengestellt, in der wir uns kritisch damit auseinandersetzen wollen, wie wir eigentlich pfadfinden – und wie wir es besser machen können. Im Herbst und Winter gibt es alle zwei Wochen einen Onlineworkshop, bei dem wir einen Abend lang ein bestimmtes Thema aus unserer Arbeit hinterfragen und mit euch darüber diskutieren wollen. Die Workshops richten sich an alle R/Rs, die Lust haben, und ihr könnt an so vielen Workshops teilnehmen, wie ihr eben wollt. Falls ihr noch Freund*innen aus anderen Bünden mitbringen wollt, sind auch die herzlich eingeladen.

Die Links zu den Anmeldeformularen findest du direkt bei den Workshop-Beschreibungen. Einwahldaten, Uhrzeiten und weitere Infos gehen dann an die Email-Adresse, mit der du dich angemeldet hast.

Bei Fragen wende dich gerne an ara[ät]pbnl.de

Unsere Themen und Termine sind:

04.11.2021: Politische Bildung bei den Pfadis (18:00-20:30)

18.11.2021: Macht (19:00-21:00)

02.12.2021: Behinderung und Inklusion (19:00-21:00)

13.01.2022: Kritische Pfadigeschichte (19:00-21:00)

27.01.2022: Kritischer Umgang mit Liedgut (19:00-21:00)

10.02.2022: GeSchlecht – besser machen (19:00-21:00)

04.11.2021: Politische Bildung mit Kindern – (warum) sollten wir das tun und was gibt es zu beachten? (18:00-20:30)

Politik in der Meutenstunde?

Gemeinsam mit einem Experten aus der Praxis wollen wir uns damit auseinandersetzen ob und wie politische Bildungsarbeit mit Kindern in unserem Pfadikontext Platz haben kann, was es dabei zu beachten gibt und wo Grenzen sind. Dabei soll es sowohl um die theoretischen Fragen von Sinn und Unsinn gehen – rauben wir den Kindern damit nicht ihre Unschuld? – als auch um praktische Kniffe und Methoden, wie wir Themen kindgerecht aufbereiten können – vielleicht sind acht Seiten Text zu den Nachteilen des aktuellen Rentengesetzes nicht soo spannend für Wölflinge. Außerdem wird es Raum für den Austausch untereinander und Fragen an unseren Experten geben.

Schwerpunktmäßig geht es um die Arbeit mit der Zielgruppe der 6-12 jährigen, verschiedene Aspekte sind jedoch sicherlich auch für die Arbeit mit Jugendlichen spannend.

Eingeladen sind sowohl alle Interessierten, die bereits oder bald eine Sippe oder Meute leiten oder im Stamm aktiv sind, genauso wie diejenigen von euch, die schon lange auf Landes- oder Bundesebene am Start sind. Übrigens auch jene von euch, die politische Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen im Pfadikontext kritisch sehen.

Anmeldeformular: https://forms.office.com/r/UUrjhzDBPY

18.11.2021: Was Macht das mit uns?

Macht spielt überall in unseren Leben jeden Tag eine Rolle, wenn auch häufig unterbewusst. Auch vor unseren Pfadfinder*innenstrukturen macht sie nicht Halt.

Wie funktioniert Entscheidungsfindung in Gruppen? Wie steht es um Machtmissbrauch in unseren Strukturen? Wie demokratisch sind wir wirklich, wenn es um Gremienwahlen geht? Und welches Machtgefälle geht mit Alter einher?… Das sind nur einige Fragen, die man sich vielleicht im Zusammenhang von Macht und Pfadfinder*innen stellt.

Wir wollen uns in diesem Workshop genau damit auseinandersetzen: Wo begegnet Macht uns Pfadfinder*innen überall, was ist Macht überhaupt und ist Macht per se schlecht?

Zum Diskutieren, kritisch Hinterfragen und Weiterdenken sind alle Bündischen und Pfadfinder*innen ab etwa 16 Jahren eingeladen.

Anmeldeformular https://forms.office.com/r/0UDX8zKLPt

02.12.2021: Be_hinderung und Inklusion – wie passen Autismus und Pfadfinden zusammen?

Wenn wir über Barrieren und Barrierefreiheit bei den Pfadfinder*innen reden, denken wir oft nur an die sichtbarsten Dinge. Und klar, das ist wichtig! Das Spektrum von Be_hinderungen ist aber super groß. Auch Menschen mit unsichtbaren Be_hinderungen sind bei uns dabei und sollten mit ihren Bedürfnissen berücksichtigt werden.

Einen Aspekt davon betrachten wir an diesem Abend genauer: Gemeinsam mit Fluff wollen wir ergründen, was Autismus genau ist, wie wir Barrieren abbauen und unseren Pfadi-Alltag Autismus-sensibel gestalten können. Und vielleicht erkennen wir auch Aspekte, in denen pfadfinden eigentlich super Autismus-kompatibel ist!

Willkommen sind Bündische und Pfadfinder*innen ab etwa 16 Jahren, Vorkenntnisse braucht ihr keine.

Durch den Abend wird uns Fluff leiten. Es ist selbst Autist_in, macht freiberuflich Vorträge und Workshops zu den Themen Awareness, Feminismus und Anti-Ableismus und beleuchtet insbesondere intersektionale Perspektiven. Mehr Infos findet ihr unter https://minzgespinst.net.

Anmeldeformular: https://forms.office.com/r/mffjf85rUm

13.01.2022: Kritische Pfadigeschichte

Wie sprechen wir als Pfadfinder*innen eigentlich über unsere gemeinsame Geschichte? Haben z.B die Biographie und das Leben von Robert Baden-Powell für unsere alltägliche Arbeit und unser heutiges Selbstverständnis überhaupt eine Bedeutung? Oder ist Vergangenes vergangen und für uns heute egal?

Gemeinsam wollen wir uns anschauen, welche Bedeutung eine gemeinsame Geschichte für Gemeinschaften, auch unsere, hat. Anhand konkreter Biographien, beispielsweise von Baden-Powell, beschäftigen wir uns damit, was wir überhaupt über sie wissen, wie wir zu ihren Handlungen, unter anderem während der Kolonialzeit stehen, wie wir ggf. ihre persönliche Entwicklung bewerten und welche Schlüsse wir daraus für das Heute ziehen.

Wir freuen uns über Teilnehmer*innen ab ca. 16 Jahren, mit und ohne Vorwissen, beispielsweise über Pfadfinden & Kolonialismus, die Lust haben kritisch mit unseren Gründungsfiguren ins Gericht zu gehen und über geschichtliche Zusammenhänge und vor allem ihr Weitertragen nachzudenken.
→ Gehalten von der AG Kolonialismuskritik aus dem BdP

Anmeldeformular: https://forms.office.com/r/ubmRSuwBru

27.01.2022: Zwischen schönen Frauen, Russischer Revolution und Nazis – was singen wir da eigentlich? Eine kritische Auseinandersetzung mit unserem Liedgut und wie wir damit umgehen wollen.

Viele unserer Lieder, die wir am Lagerfeuer oder auf Fahrt schmettern, stammen aus anderen Zeiten oder spielen in anderen Ländern. Auch teilen wir vielleicht nicht alle Werte und Weltbilder, die darin besungen werden. Wer würde schon ernsthaft morgens ein paar Pfaffen abmurksen und abends die schöne Krügerin sexuell belästigen wollen?

Doch wie gehen wir damit um? Müssen immer alle den Kontext aller Lieder kennen? Wie erkennen wir Diskriminierung in Liedern? Hilft es gar, Lieder mit problematischen Zeilen zu verbieten? Sollen wir sie umdichten?

Anhand von konkreten Beispielen und mit Blick auf unseren Pfadi-Alltag wollen wir diese Fragen diskutieren. Herzlich eingeladen sind alle, die Lust haben, bei Singerunden nicht nur über die Noten nachzudenken, sondern auch über die Inhalte. Vorkenntnisse über historische Epochen oder Musikgeschichte sind nicht notwendig, aber wir freuen uns über Teilnehmende, die mindestens erste Erfahrungen als Gruppenleitung gemacht haben. Bringt bitte euer Liederbuch mit, damit wir gemeinsam nach Beispielen stöbern können.

Anmeldeformular: https://forms.office.com/r/FiwMXAwVgb

 

10.02.2022: GeSchlecht – besser machen! Ein Workshop zum Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt in der Pfadfinderei

WAGGGS oder WOSM, Ranger oder Rover – immer wieder werden wir im Pfadi-Alltag als Mädchen oder Jungen, als Männer oder Frauen angesprochen und eingeordnet. Geschlecht und seine Kategorien sind auch in der restlichen Gesellschaft allgegenwärtig, sie prägen unser Denken und Handeln, manchmal mehr, als wir selbst gerne hätten. Aber manche Situationen bringen etablierte Vorstellungen von Geschlecht ins Wanken: Wenn der Wölfling, den bisher alle für ein Mädchen gehalten haben, sich als Junge vorstellt. Wenn ein Gruppenmitglied sich weder als männlich noch als weiblich identifiziert. Oder schlicht, wenn eine reine Mädchensippe so gar nicht die Interessen hat, mit denen der SiFü gerechnet hat.

Wie könnenwir mit solchen Situationen umgehen? Und wie können wir die Pfadfinderei insgesamt zu einem Ort machen, an dem Platz für geschlechtliche Vielfalt ist? Diese Fragen möchten wir mit euch diskutieren – dabei soll es sowohl um ganz konkrete Gruppen- und Stammesarbeit als auch um geschlechtliche Vielfalt im Allgemeinen gehen. Der Workshop richtet sich insbesondere an Teilnehmende, die selbst schon Erfahrung als Gruppenleitung haben, aber auch alle anderen Bündischen und Pfadis mit Interesse am Thema sind willkommen. Vorwissen müsst ihr keines mitbringen.

Anmeldeformular: https://forms.office.com/r/Csw0Mm3iqK

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